BÜCHER & SCHRIFTEN ÜBER FRIDE WIRTLWALSER
Spiegelbild, Schatten und Echo. Die Hinterglaswelten der Fride Wirtlwalser.
Hrsg. Vitromusée Romont / Oberammergaumuseum, 2013
114 Seiten
ISBN 978-3-9815165-9-3
(Restbestand auch erhältlich bei der Künstlerin)
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Spiegelbilder. Katalog,
2011
Hrsg. Fride WirtlWalser, 2011
48 Seiten
(Restbestand auch erhältlich bei der Künstlerin)
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Die Spiegelungen der Fride Wirtl-Walser
Augsburger Volkskundliche Nachrichten Lehrstuhl für Volkskunde der Universität Augsburg
Ausgabe Nr. 18- Heft 2/2003
Autor: F. L. Arnold
Ein weiteres Beispiel zeitgenössischer Hinterglaskunst ist die seit nunmehr über vierzig Jahren aktive Fride Wirtl-Walser, die - ursprünglich als Bildhauerin ausgebildet - eher durch Zufall der
Hinterglasmalerei verfiel. Nachdem sie, eher als Broterwerb denn aus Leidenschaft, traditionelle Motive auf Glas für Freunde und Bekannte kopiert hatte, wurde sie schließlich nach eigenen Motiven
gefragt. So entstand Ende der sechziger Jahre eine kleinformatige Serie abstrakter Hinterglasbilder mit amorphen Darstellungen, die rasch einen Kreis Begeisterter fand. Seither entwickelt
Wirt-Walser konsequent ihren Stil weiter, findet zu . selten gesehenen Großformaten - mitunter auch in Kirchenfensterformaten
und hat der ausgestorben scheinenden Gattung des Nonnenspiegels neues Leben eingehaucht" Wirtl-Walsers Spiegelbilder' sind Kreuzungen aus Malerei und selbstverfertigten Spiegeln. Das
alchemistische Geheimnis, das diese Bilder umweht, wird vertieft durch den reichen Schatz bayerischtirolerischer Sagen, die die Künstlerin in ihrem Werk verarbeitet und die Nutzung feinster
Bearbeitungsspuren auf Glas. Strahlenförmige Pinselakzente an organischen Stellen, federstrichzarte graphische Schraffuren, ganze Sequenzen, ja Gespinste von starken, schweren oder spröden,
farbig selbständigen Pinselzügen weben eine Bildkontruktion die enorme kompositorische wie inhaltliche Tiefenwirkung erreicht Die Bandbreite der angewendeten und virtuos eingesetzten Techniken
reicht hierbei von der tradierten Malerei in Öl-auf-Glas bis hin zur Farb- und .Metallradierung, Niemals aber fehlt der Spiegel, die Seele und das Markenzeichen eines Wirtl-Walser-Bildes.
Ein weiteres Charakteristikum Wirtl-Walsers ist der Humor; Bildtitel wie Fuchs auf dem Dach", Nachtzeitstehler und Hohenpeißenberg - verdüstert, gespalten" sprechen von einer feinabgestimmten
Mischung aus Humor und Melancholie. Dabei darf auch nicht die enge Verbindung der Künstlerin zu ihrer Heimat übersehen werden. Eine nunmehr seit Jahrzehnten fortgeführte Bilderserie beschäftigt
sich mit \Wirtl-Walsers,.Hausberg", dem Peißenberg, der. sie in die Sphäre des Mythischen entrückt, den sie in immer neuen Kombinationen und Raffinierungen aufs Glas zu bannen sucht.
Andere Serien beschäftigen sich mit den Legenden des Alpenraumes. Eine raffinierte Collagetechnik erlaubte es ihr, Paul-Celan-Gedichte auf Glas zu kopieren und diese - mit je einer Strophe auf
einem Glasstreifen - neu zu arrangieren. Diese Hinterglascollagen, die technisch der "Kathedralen"-Serie Wirtl-Walsers verwandt sind, sind im Vergleich zu ihren Malereien sehr distanziert, fast
kühl. ihr Glanz entsteht aus den verschiedenfarbig hinterlegten Glasstreifen und den Worten, die darauf leuchten.
BÜCHER & SCHRIFTEN VON FRIDE
WIRTLWALSER
Hinterglasmalerei
Verlag Ravensburg: Maier, 1977
ISBN 3-473-42320-3